Heutiger Gast des (fast) wöchentlichen Lunchclubs war Andy Kassier. DER Andy Kassier. Hugenottennachfolger. Porschefahrer. Pferdebesitzer. World traveler. Gif-Model. Motivational speaker:

“Just because there are stairs, it doesn’t mean that you have to use them. Always go your own way and think outside the box. The world is not how you see it, the world is how you want it to be! You are special! You are the universe!”

All das ist Andy Kassier – zumindest auf Social Media.

Auf Instagram und seiner Website stellt Andy sein dekadentes Leben zur Schau und inspiriert seine Follower mit Content, der die rich kids of Instagram arm aussehen lässt. Mal auf einem weißem Schimmel am wunderschönen Sandstrand, beim Tennisspielen vor traumhafter Naturkulisse, beim relaxen auf einer weißen Yacht – Andy Kassier hat ein Leben, dem nichts vorenthalten bleibt.

Aber wie macht er das? Ist er neureicher Bankier, Sohn eines Ölscheichs, oder Lottogewinner?

Nicht ganz. Andy hat in Köln Kunst studiert und ein Alter Ego erschaffen, in dessen Rolle er auf seinen Kanälen schlüpft. Die dicken Autos sind geleased, die Häuser nicht seine, die grünen Scheine nicht echt. Sie dienen einem tieferen Zweck, denn mit den selbst produzierten Fotos übt er Kritik an übermäßigem Konsum und Materialismus und zeigt, wie man sich auch ohne großes Budget auf Instagram ein Scheinleben aufbauen kann. Und wenn man sich von den Posts und Instastories, in denen er in Geld badet, täuschen lässt sollte man spätestens beim lesen seiner Captions stutzig werden. Mit Statements wie “Dying and Loosing is the same thing. Winning is the ultimate goal” gibt er seinen imitierenden Bildern den letzten Schliff, sodass seine Follower sich auch von seinem erfolgreichen Mindset inspirieren lassen können. Auch als Gif ist Andy weit verbreitet. Seine Gifs, die ihn unter anderem dabei zeigen wie er mit Geld um sich wirft, haben über 127 Mio Views auf giphy und werden von Social Media Celebrities verbreitet.

In Interviews lässt er einen Blick hinter das Alter Ego zu: “Für mich ist Materialismus total old school. Es geht nicht darum, etwas zu besitzen, sondern um die Möglichkeit, für eine gewisse Zeit mit etwas zu sein: Verfügbarkeit statt Besitz. Ich will kein Auto haben, aber ich möchte eines fahren, vielleicht nur einen Tag, eine Woche, ein Jahr – aber es muss mir nicht gehören, denn ich brauche es nicht.”

So haben wir Andy auch kennen gelernt, trotz obligatorischem rich kid Outfit ist er sehr authentisch und es hat viel Spaß gemacht, nach seinem imposanten Vortrag mit ihm zu lunchen.

 

Danke, Andy!

Autorin: Antonie Schmelzeisen