Die Führungsmannschaften deutscher Unternehmen stehen vor großen Herausforderungen: Ihre Arbeitsprozesse werden umgestaltet, entschlackt und automatisiert, Wertschöpfungsketten und Businessmodelle aufgebrochen, verändert und optimiert. Das führt unweigerlich zu neuen Anforderungen auf der Führungsebene.

Digitalisierung erfordert neben Veränderungen von Prozessen, Technologien und Businessmodellen, einen grundlegenden Wandel der Unternehmenskultur, durch den digitales Denken, Handeln und Bewerten erst möglich wird. Die Führungsebene der modernen Unternehmen wollen daher die Kompetenzen der Mitarbeiter erweitern und Freiräume für die neuen Technologien schaffen.

Das Digital Leadership Programm als “Reise für Führungskräfte” gestalten

RCKT begleitet Unternehmen bei diesem Vorhaben im Rahmen des Digital Leadership Programms, das in mehrmonatigen Modulen mit on- und offline Kursen, sowie interaktiven und diskursiven Elementen die Führungsebenen der Unternehmen auf die digitale Zukunft vorbereitet. Die Herausforderung an die Unternehmensführung: Neue, vernetzte Strukturen und die Veränderung von Wertschöpfungsketten nicht nur zuzulassen, sondern diese aktiv mitzugestalten.

Im Wesentlichen kristallisieren sich dabei fünf Herausforderungen heraus:

1. Digitalisierung ist getrieben von technologischen Veränderungen. Nur wenn Mitarbeiter offen und interessiert gegenüber Technologien sind, werden sie mit den Veränderungen mithalten können. Diese Prognose ist ebenso radikal wie realistisch, weshalb erfolgreiche Führung als eine zentrale Aufgabe hat, eine neue Einstellung für digitale Technologie zu erzeugen.

2. Eng damit verbunden ist das Bekenntnis zu Veränderungsprozessen.Viele Mitarbeiter verschließen sich gegenüber Wandlungsbestrebungen von Unternehmen. Guten Führungsmannschaften muss es gelingen, die Mitarbeiter flächendeckend zu involvieren und sie zu Akteuren des digitalen Wandels zu machen, anstatt sie auf den Zuschauerplätzen zurückzulassen.

3. Aktiv kann aber nur derjenige werden, der sich bereit, befähigt und bevollmächtigt fühlt, mitgestalten zu können. Hierarchie- und konsensorientiertes Denken verhindert solche Tendenzen jedoch. Mit dem digitalen Wandel geht demnach eine Emanzipation von Absicherungshandeln und Incentivierungsstrukturen. Vielfach ist das jedoch einfacher gesagt als getan, denn aktuell werden Unternehmen vornehmlich auf Basis solcher normativen Handlungsgrundsätze gesteuert. Diese abzulegen, ihnen zuwiderzuhandeln und neue, flexiblere Richtlinien zu etablieren, stellt eine der größten Herausforderungen für Organisationen dar. Dabei geht es nicht nur die vielbesprochene Fehlerkultur, sondern um das Ausrichten der eigenen Leistungen an neuen Werten und kollektiven Zielen.

4. Ein weiterer Veränderungsmoment ist die Art und Weise, wie Zusammenarbeit in Unternehmen künftig organisiert ist. Kollaboration und Kooperation werden eine zunehmend zentralere Rolle in der Arbeitswelt spielen und Verantwortung anders verteilen. Bereits heute empfinden Unternehmen Silodenken und Abteilungsgrabenkämpfe als hinderlich und testen in verschiedenen Initiativen neue Kollaborationsmodelle. Diese Laborsituationen erfolgreich in die Unternehmensrealität zu transferieren, gilt als eine weitere wichtige Herausforderung der Führungskräfte.

5. Schließlich — und hinsichtlich seiner Relevanz steht dieser Punkt an erster Stelle — beginnt jeder Wandel beim Menschen, den persönlichen Zielen und Vorstellungen und der eigenen Bereitschaft, Wandel als gestaltbaren Freiraum zu betrachten. Digitalisierung hat weder ein Erfolgsrezept noch eine Blaupause, entsprechend der sie umgesetzt werden könnte. Vielmehr geht es um den Willen und die Bereitschaft, sich einzubringen und mitzugestalten. Der digitale Wandel beginnt bei den Managern. Sie haben im Zuge der Digitalisierung die Chance, zu Digital Leaders zu werden, die authentisch und optimistisch Begeisterung für den digitalen Wandel entfachen können.

Autoren: Karolin Hewelt und Felix Siepmann