In dieser Woche waren Aras Sehatkar und Eva Schnarrenberger von Weart.co Gäste unseres Lunchclubs, und zwar mit dem Thema: “Photography, The Art of Telling Stories”. Einen Link zum Livestream findet ihr hier.

Das Angebot an professioneller Fotokunst ist riesig, nicht zuletzt dank digitaler Fotoplattformen wie EyeM, Flickr und Instagram, die es jedem ermöglichen, eigene Schnappschüsse und Bildkreationen ins Netz zu stellen. Doch wie werden passende Künstler in dieser Vielfalt von auftraggebenden Agenten gefunden, wie können Fotografen ihre Bilder einem professionellen Publikum zugänglich machen? Weart.co widmet sich dieser Problemstellung: Künstler, hauptsächlich Fotographen und Illustratoren, werden anhand eines creative briefings ausgewählt und die ausschlaggebendsten Werke werden von Experten in einem gebündelten Portfolio auf der Website hochgeladen. Anhand von Filtern können dann Agenten die passendsten Künstler in der richtigen Stadt finden und über die Plattform kontaktieren.

Für uns als Kreativagentur sind Plattformen wie Weart.co besonders interessant. Im Rahmen unserer Kampagnen stehen wir häufig vor der Herausforderung, passende Bilder zu unseren Maßnahmen zu finden. Doch wie finden wir die Bilder, die unsere Geschichte am besten erzählen? Anhand welcher Kriterien können wir auswählen?

Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, mit verschiedenen Techniken ein Motiv zu thematisieren und im Betrachter ein bestimmtes Gefühl auszulösen. Hinter jedem Bild steckt eine Geschichte für den Künstler, doch die eigentliche Kunst besteht darin, diese Geschichte auch dem Betrachter ganz ohne Worte zu erzählen.

 

Eva und Aras haben uns erzählt, wie wir mit Bildern Geschichten erzählen können:

Know your location

Ein Motiv ist nicht gleich ein Motiv – die Umgebung schafft eine ganz bestimmte Atmosphäre, die der Photograph gezielt für das Bild nutzen kann. So lassen z.B. weite Räume und vertikale Linien im Hintergrund das Motiv klein und unbedeutend wirken, während kleine Räumlichkeiten und horizontale Linien das Gegenteil bewirken.

Stil ist nicht das Ende des Besens

Kleider machen Leute; bad hair days schaffen Charakter; Make-up hat die Macht, Gesichtsstruktur neu zu formen. Das gewählte Styling macht jedes Model zu einem enorm wandelbaren Motiv. Wenn es überhaupt ein Model sein muss – viele Photographen suchen für ihre Kampagnen gezielt Protagonisten, die man auch beim Einkaufen treffen könnte um ein möglichst authentisches Bild zu erschaffen.

A question of perspective

Ein und dasselbe Motiv kann aus einem anderen Blickwinkel komplett anders wirken. Möchte man das Motiv mächtig und einschüchternd erscheinen lassen, so wird ein Winkel von unten gewählt, sodass das Model auf die Kamera und somit gleichzeitig den Betrachter “herabschaut”. Das Gegenteil gilt für Perspektiven von oben – die Kameralinse ist unser Zugang zur Szenerie, durch sie sehen wir das Geschehen und haben das Gefühl, live dabei zu sein. Symmetrie ist oft befriedigend für das innere Auge, kann jedoch auch schnell langweilig wirken.

Light it up

Die gewählte Beleuchtung definiert das Setting maßgeblich. Photographien mit Blitz können eine Szene amateurhaft aussehen lassen, Gegenlicht schafft eindrucksvolle Konturen, natürliches Licht schafft Wärme.