Auf wöchentlicher Basis laden wir einen externen Gast in die Agentur ein, um uns vor dem gemeinsamen Mittagessen von Praxiserfahrungen aus verwandten und fernen Bereichen zu erzählen. Gast bei unserem letztwöchigen Lunchclub war Christian Reschke mit dem Thema „B2G – business to government“. Einen Link zum Livestream findet ihr hier.

 

350 Milliarden – Diese Zahl weist unser Gast Christian Reschke als jährliches Investitionsvolumen für den öffentlichen Sektor aus. Verglichen mit einzelnen Industrien ein absolut relevanter Markt für Dienstleister wie Agenturen und Beratungen. Dabei verteilt sich dieser Markt nicht auf wenige, große Player, sondern auf viele tausend Einheiten wie Gemeinden, Landkreise oder Städte. Das wollten wir uns einmal genauer anschauen und haben Christian dazu eingeladen, uns mehr von seinen Erfahrungen in diesem Bereich zu berichten. Christian ist seit einigen Jahren als als freier Kommunikationsberater im B2B Bereich für spezialisierte High Tech Unternehmen tätig und arbeitet aktuell für unterschiedliche Projekte im öffentlichen Sektor.

 

Im Zentrum seiner Arbeit steht dabei die Digitalisierung des öffentlichen Sektors. Wenn es um digitale Transformation geht, so stehen in der öffentlichen Debatte hauptsächlich Konzerne und mittelständische Unternehmen im Zentrum. Der öffentliche Sektor wird häufig mit Forderungen konfrontiert, Prozesse digitaler zu gestalten, doch erfolgreiche Cases im Zusammenhang mit Agenturen oder Beratungen lassen sich selten erzählen. Die digitale User Experience in der Behörde und beim Amtsgang wird häufig gefordert, doch wie kommen wir dorthin? Zeit, auf Learnings und Erfahrungen in der Zusammenarbeit zwischen Behörden und Beratern zu schauen. Christian hat uns Insights für die Umsetzung des digitalen Wandels mitgebracht:

 

  • Know the local ecosystem: Vor der Ansprache von einer Behörde sollte man das jeweilige Ecosystem vorweg analysieren und ein gutes Verständnis dafür aufbauen. Wer trifft Entscheidungen? Wer sind die relevanten Institutionen und Unternehmer und welche sind die relevanten Themen vor Ort?
  • Identify Digital Frontrunners: Es ist wichtig, einen Verantwortlichen mit Enthusiasmus für die digitale Transformation zu identifizieren – dank der hohen Transparenz der Rollenverteilung innerhalb der Strukturen gestaltet sich das oft recht einfach. Es lebe die Bürokratie!
  • Direkter Kontakt definiert das Spiel” – Für Christian Reschke der erfolgsversprechende Weg, um Projekte anzuschieben: Die direkte Ansprache von Entscheidungsträgern in den Gemeinden oder Städten. Bottom-Up beschleunigt Prozesse hier ungemein und die Entscheidungen werden tatsächlich hauptsächlich auf Ebene der Gemeinden und Städte selbst getroffen.
  • Create a Case! Durch die Komplexität von staatlichen Institutionen gelten Pilotprojekte mit konkreten Erfolgsbeispielen als Türöffner der Zusammenarbeit. Mut in den ersten Projekten hilft also bei Anschlussprojekten.